"Rocking the folk" heißt sein Motto: Der Metzinger
Siegfried Kienast stellt heute im Glemser Hirsch seine neue CD vor: "Another
Year" heißt sie.
Hirsch-Wirt Walter Dieterle ist selbst ein passionierter Folkrocker -
und so dürfte Dieterles Szenekneipe für Abel Cain der ideale
Raum für einen Neuanfang sein um "in der regionalen Szene wieder
Fuß zu fassen", wie er sagt.
Das bewusst in sich widersprüchliche Pseudonym "Abel Cain"
hat sich Siegfried Kienast 1991 zugelegt - aus dem Eagles-Song "Outlaw
Man", wo es heißt "Some men call me Abel, some men call
me Cain.". Derzeit spielt er nach diversen CDs (zuletzt "Live
in Glems" 2001) in Vierer-Besetzung mit Thomas Strumberger (Schlagzeug),
Vanessa Weidler (Keyboard) und Andreas Rein (Bass, Gesang). Heute stellt
die Band im Hirsch ihre neue CD vor: "Another Year" - zehn Titel,
aufgenommen in einer Fabrikhalle in Frickenhausen, abgemischt im heimischen
Kellerstudio.
Die Texte sind polyglott, erzählen von Mexiko, von der Auvergne,
vom Atlantik, reichen von flippigen Sprachspielen bis zu engagierten Reflexionen
über globale Flüchtlingsströme. Musikalisch reicht das
Spektrum von schwerfällig-düsterem Folkrock ("Life")
über fettes Gitarrenmelos ("Long Way") bist hin zu Minimal-Klängen,
die entfernt an Philip Glass erinnern ("Farben").
Stimmlich liegt Abel Cain irgendwo zwischen Neil Youngs Lamenio-Ton und
Bruce Springsteens Kraft-Pathos. Da beschwören Querflöte und
akustische Gitarre die karibische Sonne bei Tulum auf Yucalan - dem magischen
Ort der Mayas ("Tulum"). "Atlantique" wiederum ist
ein Klangtrip mit Wellensounds aus dem Off. Und "Another Year"
erzählt von verblassten Illusionen...
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